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11.05.2025 Filmtipp "Der Meister und Margarita "

Geschrieben während des stalinistischen Terrors der 1930er Jahre, dann ein Vierteljahrhundert lang verboten und erst 1976 in zensierter Fassung veröffentlicht: Nach seinem Erscheinen inspirierte der Roman die Rolling Stones, Regisseure wie Roman Polański, Federico Fellini, Terry Gilliam – und auch „Moulin Rouge“-Mastermind Baz Luhrmann wollten den Stoff verfilmen, scheiterten aber an der Umsetzung. Die Rede ist von „Der Meister und Margarita“ des in Kiew geborenen russischen Autors Mikael Bulgakov. In Russland wurde der Roman schon oft fürs Kino oder Fernsehen verfilmt, jedoch noch nie so aufwändig wie nun von Michael Lockshin. 17 Millionen Euro soll das Budget für das mehr als zweieinhalb Stunden lange Epos betragen haben, internationale Stars wie August Diehl und Claes Bang spielen den Teufel bzw. Pontius Pilatus. Bizarre Fantasy-Elemente werden hier mit philosophischen Exkursen verknüpft – und all das versteckt eine autoritätskritische Haltung, was es nur noch erstaunlicher macht, dass dieser Film in Putins Russland produziert werden konnte. Der namelose Meister (Evgeniy Tsyganov) und seine Margarita (Yulia Snigir) machen sich daran, einen Roman über das eigene Schicksal zu schreiben. Capelight Pictures Der namelose Meister (Evgeniy Tsyganov) und seine Margarita (Yulia Snigir) machen sich daran, einen Roman über das eigene Schicksal zu schreiben. Moskau, in den späten 1930er Jahren: Die Herrschaft Stalins macht es Künstler*innen immer schwerer, sich frei zu äußern. Einer der Betroffenen ist ein namenlos bleibender Autor (Evgeniy Tsyganov), der gerade ein Stück über Pontius Pilatus, den römischen Statthalter in Judäa, der Jesus Christus zum Tode am Kreuz verurteilte, geschrieben hat. Die Proben werden unterbrochen, das Stück wird verboten und der Autor aus der Schriftstellervereinigung ausgeschlossen. Wie aus dem Nichts taucht ein eleganter, ganz in schwarz gekleideter Mann auf, der sich als Woland (August Diehl) vorstellt und sich schon bald als der leibhaftige Teufel erweist. Er spornt den Autor an, einen satirischen Roman über sein Schicksal zu schreiben. Gute Idee, denkt dieser und macht sich ans Werk, unterstützt von seiner Geliebten Margarita (Yulia Snigir), die den Autor nur als Meister bezeichnet. Allerdings wird Margarita bald zur Hexe und lässt gemeinsam mit dem Teufel Moskau brennen… Der Regisseur musste aus Russland fliehen Ein deutscher Teufel, der nach Moskau kommt und für Chaos sorgt. Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg hat das sicherlich eine spezielle Note. Aber als Mikael Bulgakow diese Fantasie in den 1930er Jahren aufschrieb, war noch nicht absehbar, was die Zukunft bringen sollte. Bulgakow selbst erlebte es nicht mehr, er starb bereits 1940, das Manuskript zu seinem epochalen Roman „Der Meister und Margarita“ blieb lange unter Verschluss und konnte erst 1967 in gekürzter Fassung erscheinen. Kein Wunder, denn der Roman ist eine unverhohlene Kritik an der stalinistischen Politik, an Säuberungen, willkürlichen Verhaftungen, der Unterdrückung von künstlerischer Freiheit. Also ziemlich genau das, was auch über das gegenwärtige Russland unter Putin gesagt werden könnte. Umso erstaunlicher, dass mit russischer Finanzierung, darunter auch staatlicher Kulturförderung, eine Neuverfilmung von Bulgakovs Roman realisiert werden konnte. Regie führt Michael Lockshin, ein in den USA geborener Russe, dessen Eltern schon bald nach der Geburt des Sohnes in ihre Heimat emigrierten. Dort wurde Lockshin zum Regisseur, dessen Debüt „Silver Skates“ der erste von Netflix finanzierte russische Film wurde und der inzwischen auch ein vehementer Kritiker des russischen Krieges in der Ukraine ist. Noch während der Post-Produktion musste Lockshin daher Russland verlassen. Er überwachte den Schnitt aus dem Exil und konnte so nur aus der Ferne erleben, wie „Der Meister und Margarita“ Anfang 2024 zu einem großen Erfolg im russischen Kino wurde. Rund 2,3 Milliarden Rubel spielte der Film dort ein, das entspricht gut 24 Millionen Euro. Putins Anhänger gingen schon bald auf die Barrikaden, so als hätten sie erst jetzt bemerkt, dass Bulgakovs eine beißende Satire über autoritäre Regime geschrieben hatte. Dass es sich 2025 ein wenig merkwürdig anfühlen würde, dass der Moskau niederbrennende Teufel ausgerechnet aus Deutschland kommt, konnte Mikael Bulgakov ja in den 1930ern noch nicht ahnen. Capelight Pictures Dass es sich 2025 ein wenig merkwürdig anfühlen würde, dass der Moskau niederbrennende Teufel ausgerechnet aus Deutschland kommt, konnte Mikael Bulgakov ja in den 1930ern noch nicht ahnen. Dabei ist die Regimekritik versteckt und oft widersprüchlich: Passagen im alten Jerusalem erzählen von der Begegnung von Jesus, der hier Jeschua heißt, und Pontius Pilatus, gespielt vom Dänen Claes Bang („The Square“), der sich an gebrochenem Latein und Hebräisch versucht. Als Urform des Kommunismus könnte man nun Jesus Lehren von einer in Frieden und Harmonie lebenden Gemeinschaft verstehen, die aber durch das Wesen der Menschen immer wieder an der Realisierung gehindert wird. Im Moskau der Dreißigerjahre läuft es nicht anders ab, die intellektuelle Klasse feiert dekadente Partys, während die Arbeiter*innen darben. Und mittendrin stets der Teufel, der immer wieder von seinen Begegnungen mit historischen Figuren berichtet. Es war dieser Aspekt, der Mick Jagger zu seinem Text zum Song „Sympathy For The Devil“ inspirierte, wo es heißt: „I was 'round when Jesus Christ / Had his moment of doubt and pain / Made damn sure that Pilate / Washed his hands and sealed his fate.“ Gleichermaßen lose und doch genau wirkt Michael Lockshins Adaption eines Romans, der wenig klare Handlung enthält, dafür aber umso mehr ausufernde Dialogpassagen und philosophische Exkurse. Davon findet sich in der Filmversion natürlich weniger, dafür gibt es aufwändige Musical-Nummern, eine sprechende Katze namens Behemoth und eine mystische Party, die entfernt an die Orgie aus „Eyes Wide Shut“ erinnert. Ein wilder Exzess, den ein russischer Kritiker als letzten unabhängigen Film des Landes bezeichnete, bevor das Putin-Regime endgültig durchgriff und unabhängige (künstlerische) Positionen unterband. Dass so viele Russen und Russinnen sich diese Neuverfilmung von „Der Meister und Margarita“ angeschaut haben, will man da gerne als Zeichen verstehen, dass es auch in Putins Russland doch noch den Wunsch nach Wandel gibt. Fazit: In seiner Literaturverfilmung „Meister und Margarita“ benutzt Michail Lockshin den berühmten, unter der Diktatur Stalins geschriebenen Roman von Mikael Bulgakov als Allegorie und beißende Satire über das zeitgenössische Russland. Eine überbordende, exzentrische, exzessive Verfilmung eines der berühmtesten Romane des 20. Jahrhunderts

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01.04.2025 Filmtipp "Ich will alles. Hildegard Knef"

Hildegard Knef, eine außergewöhnliche Künstlerin, hätte am 28. Dezember 2025 ihren 100. Geburtstag gefeiert. Ihr Leben war geprägt von zahlreichen Talenten, einem unerschütterlichen Willen zum Erfolg und der Fähigkeit, sich immer wieder aufzurappeln – selbst nach Niederlagen, Trennungen, Krankheiten und Pleiten. Ihre einzigartige Stimme, ihre eindringlichen Texte und ihre literarischen Werke haben sie zu einer Legende gemacht. Hildegard Knef war nicht nur eine talentierte Schauspielerin und Sängerin, sondern auch eine faszinierende Persönlichkeit. Sie verkörperte Attraktivität und strahlte eine besondere Ausstrahlung aus. Ihr unerschütterlicher Wille, sich selbst zu reflektieren und weiterzuentwickeln, zeugte von ihrer inneren Stärke und ihrem Streben nach Wachstum. Als Feministin war Hildegard Knef ihrer Zeit voraus. Sie brach mit gesellschaftlichen Normen und wagte es, eigene Wege zu gehen. Ihre Schnoddrigkeit, ihre Lakonie und ihr klarer Verstand machten sie zu einer faszinierenden Persönlichkeit, die sich nicht scheute, ihre Meinung zu äußern und für ihre Überzeugungen einzustehen.

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28.03.2025 Berliner Bühnen: Deutlich über 3 Millionen verkaufte Tickets in 2024

Die Berliner Bühnen und Orchester blicken 2024 auf Veranstaltungen mit einer stärker werdenden Publikumsfrequenz zurück. Die institutionell geförderten Theater, Orchester und Tanzgruppen konnten im abgelaufenen Jahr 2024 in Berlin etwa 3,270 Millionen zahlende Besucherinnen und Besucher zählen. Der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, erklärt: „Das Jahr 2024 war ein Erfolgsjahr für die Berliner Bühnen und Orchester. Mein Dank geht an all jene, die für diesen Erfolg stehen: Die Menschen auf den Bühnen und in den Orchestergräben, die Kolleginnen und Kollegen hinter den Bühnen und die Intendantinnen und Intendanten unserer Einrichtungen. Es ist ihr gemeinsamer Erfolg! Es tut gut, diesen kulturellen Schatz in Berlin zu wissen. Ihre gemeinsame Arbeit kommt beim Publikum sehr gut an, erfreut Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste unserer Hauptstadt. Die Folgen der Corona-Pandemie sind mit Blick auf die Publikumsresonanz endgültig überwunden – Gott sei Dank!“


02.03.2025 Filmtipp "Bolero"

1928 hat die Tänzerin Ida Rubinstein (Jeanne Balibar) eine Idee. Doch dafür braucht sie die Unterstützung des Komponisten Maurice Ravel (Raphaël Personnaz). Der soll Ida die Musik für ihre nächste Ballettnummer schreiben. Sinnlich und betörend soll es sein. Und was macht der Musiker? Erst mal sehr lange auf ein leeres Blatt Papier starren, denn die sprichwörtliche Muse will ihn einfach nicht küssen. Also sucht er in der Vergangenheit auf die Suche. Gedanklich reist er zurück zu seinen nicht gerade von Erfolg geprägten Anfangszeiten als Komponist, vergangener Liebe und in den Ersten Weltkrieg. Am Ende dieses Prozess steht: der Boléro.

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07.02.2025 Matthias Lilienthal wird Intendant der Volksbühne – Florentina Holzinger und Marlene Monteiro Freitas bilden neues Artistic Board

Ab der Spielzeit 2026/27 wird Matthias Lilienthal, vorbehaltlich der Zustimmung des Berliner Senates, die Intendanz der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz übernehmen. Zeitgleich werden außerdem die Choreografinnen Florentina Holzinger und Marlene Monteiro Freitas ihre Arbeit im neuen Artistic Board des Hauses aufnehmen. Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Matthias Lilienthal hat die Volksbühne bereits in der Ära Castorf als Labor künstlerischer Innovation mitgeprägt. Darüber hinaus hat er mit seiner international vernetzten Perspektive und seinem Gespür für die Potenziale junger Künstlerinnen und Künstler immer wieder Impulse gesetzt, die weit über den Moment hinaus wirkten. Gemeinsam mit Florentina Holzinger und Marlene Monteiro Freitas wird er nun erneut zeigen, dass die Volksbühne nicht nur ein Ort des Theaters, sondern ein ästhetischer Resonanzraum bleibt – ein Raum, in dem Kunst sich selbst hinterfragt, neue Stimmen sichtbar macht und Grenzen verschiebt. Mein Dank gilt meinem Beratungsgremium, das diesen Prozess mit kritischer Wachheit begleitet hat. Ich wünsche dem Intendanten und dem neuen Artistic Board eine Spielzeit voller mutiger und inspirierender Neuentwürfe.“ Matthias Lilienthal, designierter Intendant: „Wir möchten die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zu einem internationalen Ort des Theaters machen. Das ist unser Widerstand gegen eine Politik der Renationalisierung, ein lustvoller Widerstand. Florentina Holzinger ist schon da, Marlene Monteiro Freitas und ich kommen dazu. Wir freuen uns darauf, dass die Stadt Berlin sich zu einem ihrer wichtigsten Theater bekennt.“