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Drei Schwestern

"Ich erinnere mich, dass es drei waren, drei Schwestern. Ihre Gesichter habe ich vergessen, aber dass es drei waren, das weiß ich noch", sagt bei Anton Tschechow der einzige von außen kommende Besucher der drei Schwestern, der neue Brigadechef Werschinin, der von Moskau aus in die Provinz versetzt wurde. In ihrer Neusichtung nach Tschechow nimmt Karin Henkel dieses Leitmotiv des Vergessens und der leerdrehenden Erinnerung auf. Sie rückt die Schwestern Olga, Mascha und Irina sowie ihren Bruder Andrej in eine noch fernere Zeit, in der niemand mehr zu ihren Festen kommt und ihnen nichts bleibt als der Kampf gegen das Vergessen. Steckengeblieben in ihrem Leben und den immergleichen Abläufen ist die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zur nostalgischen Geste geworden und der Wunsch nach Veränderung zur Erinnerung. Sogar ihre Träume gleichen Wiederholungsschleifen. Diese vier Geschwister sind durch das Nichts gegangen, haben auf Godot gewartet und dennoch stellen sie die Frage nach der Zukunft noch einmal neu. Denn das Gesellschaftsporträt, das Tschechow in Drei Schwestern von einer einst privilegierten, untergehenden Adelsklasse gezeichnet hat, wird zur Beschreibung einer in ihren Mustern gefangenen Nischenwelt, die unfähig ist, sich selbst zu verändern, während die Welt um sie herum zum Sturm anhebt.

Beginn: 26. Mai 2019, 19:30 Uhr
Orte: Deutsches Theater